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Hit and run

05.04.2012 23:00:18

Ich ging den Weg zurück und stand am Beginn der Television Street, in die 2 Strassen münden. Eigentlich ist diese Strasse eine Stadtautobahn mit getrennten Fahrbahnen und einem grünen Mittelstreifen. Allerdings auch von Fussgängern, Eselkarren, Fahrrädern und Motorrädern benutzt.

Vorsichtig, wie man hier zwangsläufig wird, sah ich erst nach links, ob frei war und erreichte den Mittelstreifen, der gerade dort aufhört, weil sich die Strasse nach rechts fortsetzt. Ich sah also nach rechts und wartete, bis frei war. Als ich losgehen wollte wurde ich von einem Motorrad angefahren.

Ich knickte um, mein Fuss (leider nur in Sandale) schürfte über das Pflaster und das Vorderrad klebte an Wade und Knie. Der Schmerz liess mich denken: hoffentlich ist nichts gebrochen. Alles lief in Sekundenschnelle ab. Danach sah ich hoch und in das Gesicht eines etwa 14jährigen Jungen, der einfach auf der falschen Fahrbahn in die falsche Richtung gefahren war. Er sah mich an, als wäre es meine Schuld und fuhr einfach weiter......

Ich war zu geschockt, um überhaupt reagieren zu können, versuchte auf beiden Beinen zu stehen - Gott sei Dank, das ging - und humpelte über die Strasse. Die Schürfwunden am Fuss waren blut- und dreckverklebt und ich hatte nur noch den Wunsch, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen, um die Wunden zu reinigen und zu desinfizieren. Langsam machte sich in mir eine derartige Wut breit, auf den Typen und auf mich, weil ich nicht schnell geschaltet und in irgendeiner Form reagiert hatte. Schreien, ihm eine scheuern, nach seiner ID fragen, nach seinem Vater fragen...einfach irgendwas, damit dem Kerl klar würde, dass sein unverantwortliches Verhalten Konsequenzen hat. Aber nein, irgendwie hatte mein Gehirn auf standby geschaltet.

Verkehrspolizei oder überhaupt Polizei fällt hier nur durch permanente Abwesenheit auf!
Jeder macht wie er will. Hunderte von Jüngelchen, die in der Schweiz allerhöchstens ein Mofa fahren
dürften, brettern hier auf Motorrädern durch die Stadt und liefern sich mitunter Rennen auf den bevölkerten Strassen. Die Unfallstatistik ist dementsprechend erschütternd. Aber keiner tut was. Die Jungs werden nicht aus dem Verkehr gezogen und offenbar braucht es nicht mal einen Fahrausweis. Selbst etwa 12jährige Jungen habe ich schon am Steuer von Autos gesehen und ich frage mich, was sich die Eltern dabei denken.

Nachdem ich den Fuss gereinigt und desinfiziert hatte, besah ich mir den Schaden am Bein. Es wird wohl zwei Blutergüsse geben und das Knie ist geschwollen. Allerdings scheint es keinen "mechanischen" Schaden gegeben zu haben. Plötzlich fühlte ich mich unendlich müde, legte mich hin und schlief ein wenig.

Für heute war mein Bedarf an Ausgang eindeutig gedeckt!

5 Kommentare

 

Nicht gut

01.02.2012 12:38:11

Kürzlich bekam ich extreme Schmerzen in der Nierengegend. So schlimm, dass ich jemanden schicken musste, ein Medikament in der Apotheke zu holen. Alleine hätte ich es nicht geschafft. In CH hatte ich alle Gesundheitschecks gemacht, um sicher zu gehen, dass alles ok ist. Bezüglich Nieren hatte man wegen Beschwerden mehrfach Ultraschall und CT gemacht, ohne jedoch etwas zu finden ausser kleinen Nierensteinen, deren Grösse keine Behandlung erfordete. 

Da ich, seit ich hier bin, 2mal leichtes Unwohlsein mit ebenso leichtem, aber unangenehmem Schwerz verspürt hatte, war ich beunruhigt. Ich konnte es nicht genau lokalisieren und wusste auch nicht, was zu tun war. Wärme tat gut, ergo habe ich "Petflaschen-Wärmflaschen" gemacht.
Der springende Punkt ist, dass ich mir momentan nichts Ernsthaftes "leisten" kann. Die KPT, die Auslandschweizer versichert, hat mich abgelehnt und die anderen internationalen, in der CH tätigen Krankenkassen verlangen horrende Prämien, die ich mir einfach nicht leisten kann. Ich muss mich auf die Suche nach einer hiesigen, internationalen Krankenkasse machen.

S. hat den Einkauf des Medikamentes überwacht und nach lesen des Beipackzettels habe ich es genommen. Mit Erfolg!
Meine Güte, ich habe mich ca. 2 Stunden gequält mit Atemübungen wie bei einer Geburt, Bewegungen, in den Schmerz fallen lassen, nichts half. Die Zeit, bis Youssef mit dem Medikament kam, schien mir ewig und ich habe vor mich hingeflucht. Youssef hatte gemeint, ich solle doch runterkommen und bei seiner Mutter sitzen. Das hätte mir gerade noch gefehlt! Wir ziehen uns zurück, sie suchen die Gemeinschaft und lassen sich betüteln. Youssef hat mich nur verständnislos angeschaut. Sein Vater hat es ihm später erklärt.

Said kam vorbei, in Schale und parfümiert. Ich hätte ihm gerne meinen Anblick erspart, aber das ist halt die Familie. Youssef kam alle halbe Stunde, um nach mir zu sehen und S. rief mehrmals an. Trotz allem ein schönes Gefühl!
Als ich recht früh mit meinen Wärmflaschen im Bett lag, rief mein Ex an, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen. Er hatte von meinem Unwohlsein gehört und klang besorgt. Auch ein schönes Gefühl.

Falls sowas nochmal auftritt, muss ich zum Arzt, das ist mir klar. Nachdem ich im Internet recherchiert habe, was genau es gewesen sein könnte in Anbetracht der Nieren und der Ministeine oder Griess, war mir klar, dass es sich um eine Nierenkolik gehandelt haben musste. Möglicherweise mit Blockierung durch einen abgehenden Stein oder Griess. Ich weiss, Selbstdiagnose ist heikel und keiner sollte sich darauf verlassen. Wenn gewisse Fakten zusammenkommen, kann man aber trotzdem Rückschlüsse ziehen. Ich hoffe, dass nun gut ist, denn irgendwelche gesundheitlichen Beschwerden kann ich nun gar nicht brauchen. Deshalb zwinge ich mich, vermehrt Wasser zu trinken.

Nächster wichtiger Punkt ist eine Krankenkasse! Natürlich bin ich dies früh genug in der CH angegangen.
Meine dortige Krankenkasse versichert nicht im Ausland, ergo musste ich sie kündigen. Was wiederum die Abmelde-Bestätigung der Einwohneramtes erforderte, die relativ spät eintraf. Auch der Antrag bei KPT, den ich über Soliswiss laufen liess, schleppte sich wochenlang dahin wegen ungenügender Angaben etc.

Fazit: wer sich krankenversichern will, muss dies unbedingt erledigt haben, bevor er definitiv auswandert!

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Nachträglich füge ich hier Folgendes hinzu:

Es ist von Vorteil, sich vor seiner Auswanderung ärztlich untersuchen zu lassen. Zum einen, weil man dann noch krankenversichert ist, zum anderen, weil es einfach beruhigt.